Über das SynAlm-Projekt
Das Projekt SynAlm (Syntax des Alemannischen) erforscht – wie der Name des Projekts bereits beinhaltet – syntaktische Strukturen des Alemannischen. Einerseits geschieht das im Vergleich zum Standarddeutschen, andererseits vergleichen wir aber auch Varianten innerhalb des alemannischen Sprachraums. Darüber hinaus beziehen wir auch historische Sprachstufen des Deutschen ein. Die Datenerhebung (s. Methoden) ist sehr umfangreich und erfolgt standardisiert, was eine Anbindung an andere (internationale) Forschungsprojekte ermöglicht.
Durch den Forschungsschwerpunkt Syntax unterscheidet sich SynAlm von der klassischen Dialektforschung, bei der es meist um Lexik oder Phonologie geht.
Bei der Erforschung lexikalischer Unterschiede geht es darum, wie Dinge im Dialekt im Unterschied zur Standardsprache oder auch anderen Dialekt bezeichnet werden (Kartoffel – Grombiere / Headöpfel).
In der Phonologie wird untersucht, wie bestimmte Wörter ausgesprochen werden (du hast – du hosch). Auf dieser Art der systematischen lautlichen Variation basiert in aller Regel die traditionalle Dialekteinteilung.
Die Syntax beschäftigt sich neben der Variation in der Abfolge von Wörtern vor allem mit der Form und Funktion von sogenannten 'Funktionswörtern':
- Determinierer wie der, die das/ein-/viel-/kein-, ...
- Komplementierer wie dass, ob, weil, wo (im Relativsatz), als/wie, ...
- Kasus, Flexion und die Bildung der Zeitformen
Diese Elemente sind sozusagen der 'Klebstoff', mithilfe dessen aus einer einfachen Aneinanderreihung von Wörtern, bedeutungsvolle Einheiten entstehen. Aus der Variation in diesem Bereich können Modelle über den Grammatikaufbau erstellt werden und insbesondere der feinkörnige Vergleich zwischen diesen Wörtern, erlaubt es, Rückschlüsse über die unbedingt notwendigen Elemente einer Grammatik zu ziehen.
Ansprechpartner
Ellen Brandner
apl. Prof. Dr.Wissenschaftliche Mitarbeiterin